Genauere Angaben zu den Mondphasen und Mondständen erhalten Sie mit unserer tabellarischen Zusammenstellung der Mondphasen.
Mondphasen im Mondkalender
Im Mondkalender auf dieser Seite werden die einzelnen Mondphasen und ihr jeweiliger Zeitpunkt dargestellt. Daher soll kurz erläutert werden, was unter Mondphasen zu verstehen ist, wozu ganz kurz die Entstehung der Mondphasen aus den Mondständen beschrieben wird.
Entstehung von Mondphasen
Eine Phase ist ein zeitlicher Abschnitt in einem (periodischen) Ablauf. Eine Mondphase ist demnach ein Zeitraum in dem Zyklus Monat, der seinen Namen – das überrascht kaum – dem Mond verdankt. Der Monat ist nämlich der Zeitraum, in dem sich der Mond einmal um die Erde dreht, und dies geschieht (grob) zwölfmal im Kalenderjahr. Bezogen auf den Kalendermonat bzw. das Kalenderjahr in unserem heute genutzten Gregorianischen Kalender stimmt das zwar nicht exakt, aber, um die Unterschiede zu verstehen, muss man die Grundzüge von Kalendersystemen und der dahintersteckenden Astronomie verstehen, um die unterschiedliche Zeiterfassung von Sonnen- und Mondkalendern zu verstehen. Daher belassen wir es an dieser Stelle mit der im Kern richtigen Behauptung, dass sich der Mond in einem Monat einmal um die Erde dreht.
Die Mondphasen sind einfacher zu erklären. Je nach Konstellation von Sonne, Erde und Mond sehen wir den Mond in der Nacht ganz unterschiedlich – oder gar nicht. Das, was wir da als Mond sehen, scheint Licht von ihm selbst zu sein, nicht umsonst sprechen wir vom Mondschein. Tatsächlich scheint der Mond aber nicht selbst, die eigentliche Lichtquelle ist die Sonne. Wir sehen in der Nacht Sonnenlicht, nur ist es nicht ihr direkter Schein, sondern das vom Mond gespiegelte (reflektierte) Licht. Seine der Sonne zugewandte Seite wirft das eintreffende Licht zu der Erdseite, die bei Nacht von der Sonne abgewandt ist.
Infolge der Drehung des Mondes um die Erde, ergeben sich jeden Tag andere Lichtgestalten. Die prototypischen sind Sichel, Halbmond und Vollmond und, wenn man auch dies dazu rechnen will, der Neumond, bei der wir gar nichts vom Mond sehen. Die jeweilige Position des Mondes auf seiner Umlaufbahn um die Erde ergibt zusammen mit Erde und Sonne jeweils je Monat einzigartige Konstellationen, die bestimmen, was wir vom Mond sehen:
- Neumond: Der Mond steht zwischen Sonne und Erde (aber nicht in einer Ebene). Er selbst wird zwar von der Sonne bestrahlt, von der Nachtseite aus können wir ihn aber nicht sehen.
- Vollmond: Die Erde steht zwischen Sonne und Mond (aber nicht in einer Ebene). Die gesamte von der Sonne bestrahlte Mondseite ist von der Nachtseite der Erde aus zu sehen. Da der Abstand zwischen Erde und Mond aus menschlicher Perspektive sehr groß ist, sehen wir den Mond nicht als räumliche Gestalt, sondern als Kreis.
- Halbmond: Der Mond steht seitlich zu Sonne und Erde. Dementsprechend können wir von der Nachtseite der Erde aus nur eine Hälfte der von der Sonne beschienenen Fläche des Mondes sehen, weil der Mond selbst die andere Hälfte verdunkelt. Denkt man sich den Norden wie üblich als „oben“, dreht sich der Mond gegen den Uhrzeigersinn um die Erde. Nach einer Viertelumdrehung ab Neumond als Ursprung der Bewegung befindet er sich „rechts“ oder „östlich“ der Erde. Wir sprechen vom zunehmenden Mond. Von der Erde aus sieht man deshalb die linke Hälfte der beschienenen Fläche. Von der Erde aus ist dies jedoch die rechte Hälfte der uns zugewandten Mondseite. Wir sehen demnach (wiederum infolge der kaum vorstellbar großen Entfernung) einen rechten Halbkreis. Bei abnehmendem Mond kehrt sich alles einfach um: Der Mond steht links der Erde, wir sehen die rechte Hälfte der beschienenen Fläche. Wiederum von der Erde aus ist es die linke Hälfte der uns zugewandten Seite.
- Zwischen Neumond und zunehmendem Halbmond sowie abnehmendem Halbmond und Neumond sehen wir den Mond als Sichel. Man spricht je nach Mondphase vom Neulicht oder Altlicht.
Eselsbrücke
Um sich zu merken, welche Hälften wir bei zu- und abnehmendem Mond sehen, gibt es Eselsbrücken. Der abnehmende Mond ist analog dem linken Bogen des a, der zunehmende dem gedachten Bogen beim Schreiben eines z.
Mondphasen und Mondstände
Mondphasen und Mondstände (aktueller Mondstand) werden oft gleichgesetzt, auch wenn das eine (Mondstand) nur ein Fixpunkt des anderen (Mondphase) ist. Gleichwohl nimmt man es selbst in der Astronomie mit der Unterscheidung nicht immer ganz genau, daher belassen wir es bei diesem kurzen Einwand.
Was Mondkalender und Mondphasen nicht sind
Die wechselnden Lichtgestalten während der Mondphasen sind gar nicht schwer zu verstehen und alles andere als ein Mysterium. Wir sehen den Mond zwar jeweils unterschiedlich, aber das ist es auch schon, er ist stets in „Reichweite“, auch wenn wir ihn nicht immer voll und bei Neumond gar nicht sehen (können). Diese einfache und durch und durch rationale Erklärung der Mondphasen ist aber wohl zu banal und unspektakulär, und so interpretieren manche allerlei Dinge in sie geradezu hinein: Die Mondphasen sollen Einfluss auf das Wachstum von Haaren und Blumen haben oder prinzipiell Gartenarbeiten, aber auch Hausarbeiten und wahlweise jedes andere Ding beeinflussen. Bei Vollmond geschlagenes Holz oder gebrautes Bier soll besondere Qualität haben, umgekehrt steigt angeblich die Zahl der Verbrechen bei Vollmond, aber auch die Zahl von Geburten. Diäten gelingen indes besser oder gar nur bei abnehmendem Mond. Sogar zum Verschieben von Operationen wird geraten, weil der Mond nicht „richtig“ steht. Diese Behauptungen haben wir nicht erfunden, man kann sie so „Mondkalendern“ (in Wahrheit Horoskopen) entnehmen. Warum dies alles so sein soll, wird indes nicht erklärt, es bleibt bei bloßen Behauptungen und unerklärten Pseudozusammenhängen.
Ein echter Mondkalender beschreibt oder erfasst einzig den Zyklus der Mondphasen und dient damit der Erfassung der Zeit. Astromondkalender haben damit rein gar nichts zu tun und sind eine Erfindung, um Ahnungslosen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Darauf sollte man im 21. Jahrhundert nun wirklich nicht mehr hereinfallen.